Die Klasse 5b setzt sich ab heute für Nutztiere ein. Drei vorbildliche Schulprojekte gemäß dem Motto „Nicht nur zuschauen. Machen!“

Junge Vorbilder

Kindermund tut Wahrheit kund. Der Spruch gewinnt an Brisanz, wenn Kinder beginnen, sich ihre eigenen Gedanken über die Haltungsbedingungen von Tieren zu machen. Und diese Gedanken in Tatkraft umzusetzen. Drei tolle Beispiele aus dem täglichen Schulleben.

1. Vorbild aus der Schule
Klasse 5b des Droste Hülshoff Gymnasiums: „Setzt Euch für unsere Nutztiere ein!“

Im Biologieunterricht von Frau Andrea Kurz am Droste-Hülshoff-Gymnasiums in Meersburg wurden die Kinder angesteckt: Nachdem die Lehrerin die Unterschiede zwischen Freilandhaltung von Tieren gegenüber intensiver Nutztierhaltung den Kindern erläutert hatte, waren diese nicht mehr davon abzubringen: Hier muss mehr geschehen!

Entrüstet, entschieden, getan: Obwohl Feiertag – es war um Weihnachten herum –  stapfte die Klasse bei ungemütlichen Temperaturen auf den Meersburger Wochenmarkt und zeigte hier selbst gestaltete Plakate und Flyer, die über eine artgerechte Tierhaltung informieren. Zugleich wurde durch den Verkauf von WaffelnGeld eingenommen, das man  dem Verein ProVieh e.V. spendete. Dieser Tierschutzverein setzt sich bereits seit 1973 bundesweit erfolgreich für eine artgerechte Nutztierhaltung ein. 

Auch zu Mitteln der modernen Marktforschung griffen die jungen Schüler:innen: Eine eigens von der Klasse gestaltete Umfrage unter Meerseburger Bürger:innen kam zu dem Ergebnis, dass eine Mehrheit der Befragten bereit seien, für Eier, Fleisch, Milch etc. mehr zu bezahlen, wenn diese Produkte aus artgerechter Tierhaltung entstammten. Exkursionen zu artgerechten Höfen sowie weitere Veranstaltungen brachten weiteres buntes Leben in das Praxisprojekt der 5b. 

Vor allem aber dieser Text ist jedem ans Herz gelegt, der einen nachhaltigen Eindruck davon gewinnen möchte, wie ernst es Kinder mit einem ehrlichen Wandel in der Haltung von Nutztieren meinen können: 

© Droste Hülshoff Gymnasium
© Droste Hülshoff Gymnasium

Der umfangreiche Bericht und Bilder von den einzelnen Projekten findet Ihr hier: 

3. Vorbild aus der Schule:
Prämiertes Filmprojekt der Realschule in Hünfeld: „Artgerecht, nicht ungerecht“ gewinnt!

Die zehnte Realschulklasse der Jahnschule in Hünfeld schauten 2017 ebenso nicht weg – und gewannen prompt den Hessischen Tierschutzpreis 2017. Insgesamt 25 Zehntklässler gingen unter der Leitung von Lehrer Bernhard Sitzmann ans Werk: “Sie sind richtig motiviert, engagiert und kreativ”, lobte der Lehrer das damalige Vorgehen. Keine leichte Kost hatten sich die Schüler:innen da vorgenommen: Es ging im die Intensiv- und Biohaltung von Nutztieren, nach welchen gesetzlichen Vorgaben diese gehalten werden und vor allem, was sich ändern müsste, um diesen eine artgerechte Haltung zu bieten. Das Projekt mündete in eine Lehrerfortbildung mit dem Thema „Landwirtschaft und Bildung im Dialog – Spannungsfeld Tierwohl“

„Leben die Tiere in einer natürlichen Umgebung? Werden sie verstümmelt? Inwieweit können Landwirte, die ihre Tiere artgerecht halten, finanziell überleben?“ Die Antworten auf Fragen wie diese wurden im Film festgehalten. Die Schüler:innen organisierten darüber hinaus noch einen Aktionstag, auf dem die Fachreferentin Stefanie Pöpken von PROVIEH sowie die Ernährungsberaterin und Tierkundelehrerin Annette Heimrich zu Gast waren. Und sie machten gemeinsam Exkursionen zu drei vorbildlichen landwirtschaftlichen Betrieben. 

Ergebnisse, Eindrücke und natürlich die Schüler:innen könnt Ihr Euch hier im prämierten Film anschauen:

2. Vorbild aus der Schule:
AG artgerechte Tierhaltung am Domgymnasium Fulda: „Wer sagt, dass Hühner nicht in die Schule gehören!“

Auf der Website des Domgymnasiums Fulda liest man von einem besonderen Projekt, das 2013 stattfand: In einer Arbeitsgemeinschaft namens AG „Artgerechte Tierhaltung“ bestens organisiert, begannen die Schülerinnen und Schüler unter der Leitung von Frau Dr. Koch und Frau Dr. Ziegler, ihr eigenes Gehege für Hühner anzulegen. 

© Domgymnasium Fulda Huehnerstall2018.jpg
© Domgymnasium Fulda Huehnerstall2018.jpg

„Uns ist (…) klar geworden, dass Hühner sehr intelligente Tiere mit vielen eigenen Bedürfnissen wie Picken, Sandbaden, Nestbauen, Rennen, Gras rupfen usw. sind.“ So die Schüler:innen.

Warum nur zuschauen, wenn man es auch selbst machen kann?

Also begannen die Jungs und Mädels, selber ihre Hühner an die Schule zu holen und hier artgerecht zu halten. So kommen sie einerseits in den Genuss frischer Eier, und andererseits können sie so zeigen, was Hühner für tolle Tiere sind und wie sie sich in einer artgereichten Umgebung verhalten. Hier geht’s zum Bericht der Schüler:innen.  

Weitere Vorbilder aus Schule & Co.

Plant Ihr ein gutes Schulprojekt, das sich mit Tierwohl auseinandersetzt? Kennst Du engagierte Schüler:innen?
Schreib uns: redaktion@weidefunk.de

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