Mensa als Zeichensetzer: Diese Hochschulen essen vorbildlich.

Österreich trifft Nerv der Zeit 

Der Rektor der Johannes-Kepler-Universität in Linz (AT), Meinhard Lukas, hat ein klares Ziel vor Augen: Österreichische Mensen sollten artgerechter konsumieren. Dazu wurde jüngst die gesamte Verpflegung der österreichischen Mensen auf biologische oder regionale Produkte umgestellt. Was nicht vergessen werden sollte: In Österreich ist bereits jeder fünfte landwirtschaftliche Betrieb ein Bio-Hof. Von einer solchen Situation ist Deutschland noch weiter entfernt. Und dennoch rücken die Deutschen Studentenwerke nach, wie folgende Entwicklungen zeigen: 

Deutsche Menschen werden artgerechter

So richten das Kölner sowie das Dortmunder Studierendenwerk einen stärkeren Fokus auf artgerecht gehaltene Rinder: Während in Köln das in einigen Mensen angebotene Rindfleisch aus artgerechter Haltung stammt, steht in Dortmunder Mensen ebenso immer mal wieder Rindfleisch aus artgerechter Haltung auf dem Speiseplan. Die Mensen in Düsseldorf ziehen nach und bieten weitestgehend Fleisch aus artgerechter Haltung.

2019 stellte auch das Studentenwerk Schleswig-Holstein seine Mensen in Kiel, Lübeck, Flensburg und Heide auf die regelmäßige Belieferung von Fleisch aus artgerechter Haltung um. 

Junge Entwicklungen

Die Entwicklungen sind generell junger Natur; 2019 hat sich in diese Richtung viel bewegt. Positive Treiber des Marktes sind sicherlich Marken wie NEULAND, die über eine entsprechende Logistik- und Distributionsstruktur verfügen, um größere Mengenverteilungen zu schaffen. 

Auch die Studentenwerke OstNiedersachen und Osnabrück lassen sich von NEULAND beliefern und bietet damit seinen Studierenden die Möglichkeit, mit einem guten Gewissen das in allen Formen der Gastronomie so beliebte Schnitzel auf den Teller zu bekommen.

Die frühen Vorreiter

Das Studentenwerk in Oldenburg gehört zeitlich betrachtet zu den Vorzeigeinstitutionen beim Thema „artgerechte Fleischquellen“. Bereits seit 1997 bezieht das Werk sein Hühner,- Rind- und Schweinefleisch von Betrieben, die eine artgerechte Tierhaltung vorsehen. Auch hier ist der  Zulieferer die Marke NEULAND. 

Wie kaum anders zu erwarten – in Bayern und vor allem in München wird viel getan, um die Gastronomien in Richtung artgerecht zu entwickeln – geht das Studierendenwerk München mit Vorbildcharakter voran.  Bezüglich der Haltung orientiert sich Bayern hier allerdings nicht an NEULAND-Standards, sondern am ökologischen Landbau (BIO). 

Stimmen werden lauter

Andere Mensen geraten dagegen unter Druck. So hat im Agrarpolitische Bündnis Bremen (ABB) in einem offenen Brief „Billigfleisch runter vom Teller – auch in Uni- und Hochschulmensen“ an die künftige neue Regierungskoalition aus SPD, Grünen und Linke den Speiseplan der Bremer Mensen stark kritisiert. Die Grünen bemängeln hier vor allem, dass Fleisch und Fischgerichte zwar zum festen Angebot der Bremer Mensen gehörten. Doch weder auf der Website des Studierendenwerks noch an den Ausgabestellen in den Mensen Hinweise über die Herkunft und vor allem die Haltung der Tiere zu finden seien. 

Die Bildung von Marken wie mensaVital, die sich auf die Fahne geschrieben haben, den Speiseplan von Mensen bundesweit gesünder auszurichten, wollen ebenso Zeichen in Richtung Tierhaltung setzen. Dies geschieht allerdings noch eher zurückhaltend mit Formulierungen wie „Wir verwenden zunehmend Fisch und Fleisch aus bestandsschonendem Fang bzw. artgerechter Haltung.“ Doch es ist abzusehen, dass in Bereichen, wo die ernährungsphysiologischen Grundlagen im Fokus stehen, mehr und mehr die Frage nach der Haltung sich durchsetzen wird. Zum einen die Haltung zum Fleischkonsum. Und zum anderen die Haltung zur Haltung der Tiere. 

Verwandte Quellen

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